Abseits der Touristenpfade, im Kanton Waadt, am Ufer des Genfersees, liegt das Naturschutzgebiet Lagan (La Gruyère Nature), eines der letzten verbliebenen Naturschutzgebiete der Schweiz. Es umfasst 300 Hektar Moore, Wiesen, Wälder und Seen und ist Heimat von Desmanen, Bibern, Reihern und seltenen Orchideen.
Das Reservat entstand 1973, als Anwohner gegen die Trockenlegung der Moore für Bauprojekte protestierten. Heute ist es ein vorbildliches Ökotourismus-Ziel: Es gibt keine Cafés, Souvenirläden oder Menschenmassen, nur Aussichtstürme und ruhige Wanderwege.
Der Hauptweg ist der „Vogelpfad“ (Chemin des Oiseaux). Er schlängelt sich über Holzstege durch die Moore und führt zu versteckten Seen. Die beste Zeit für einen Besuch ist Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wenn die Vögel am aktivsten sind. Hier kann man Zwergammer, Sumpfohreule, Silberreiher und sogar einen Biber beobachten, der nachts Dämme baut. Im Frühling bietet sich ein beeindruckendes Kranichballett, und im Herbst dient das Gebiet als Rastplatz für Zugvögel.
Es gibt ein Umweltzentrum für Kinder, wo sie etwas über Sumpfökosysteme lernen, an Workshops zur Spurensuche teilnehmen und „Naturtagebücher“ anlegen.
Aktiv-Freizeit
Werbung
Für Adrenalinjunkies bietet die Schweiz Canyoning – eine Abstiegstour durch Gebirgsschluchten, die Wandern, Schwimmen, Springen und Abseilen kombiniert. Eine der besten Routen ist die Aareschlucht im Kanton Bern.
Die Schlucht wurde von der Aare durch Kalksteinfelsen gegraben. Ihre Wände sind bis zu 200 Meter hoch und an engen Stellen weniger als einen Meter breit. Nur wenig Sonnenlicht dringt ein und erzeugt eine geheimnisvolle Atmosphäre.
Die Route beginnt in der Nähe des Dorfes Meiringen (bekannt als Geburtsort des Baisers). Nach einer Einweisung und der Ausgabe der Ausrüstung (Neoprenanzug, Helm und Stiefel) steigt die Gruppe über Metallleitern und -brücken in die Schlucht hinab.
Die 1,4 km lange Strecke dauert etwa 1,5 Stunden. Unterwegs gibt es Wasserfälle, tiefe Becken und enge Felsspalten zu entdecken. An manchen Stellen müssen Sie aus 3–5 Metern Höhe springen oder sich abseilen – alles unter Aufsicht eines Guides. Canyoning ist hier von Juni bis September möglich, wenn der Wasserstand sicher ist. Das Wasser ist kalt (8–12 °C), aber ein Neoprenanzug bietet Schutz. Auch Kinder ab 10 Jahren können auf einer vereinfachten Route teilnehmen.
Werbung
Davos-Klosters ist mehr als nur ein Skigebiet; es ist ein Winterparadies. Mit sechs Skigebieten, 300 Pistenkilometern und Höhenlagen bis zu 2.840 Metern bietet es alles von sanften Familienhängen bis hin zu anspruchsvollen schwarzen Pisten und Heliskiing für Abenteurer. Das Resort vereint zwei Orte: Davos, bekannt als Austragungsort des Weltwirtschaftsforums, und Klosters, ein idyllischer Ort mit Holzchalets und aristokratischem Flair. Prinz Charles ist seit Langem ein Fan.
Die Hauptattraktion ist der Pschucker (Parsenn). Seine Abfahrt „Weißfluhjoch–Kübele“ ist mit 12 km ohne Liftanschluss eine der längsten der Alpen. Hier kann man den ganzen Tag Ski fahren, ohne eine einzige Strecke zweimal zu fahren. Für Anfänger bieten die Gebiete Bolzen und Rinerhorn breite, sanfte Hänge und hervorragende Skischulen. Zum Freeriden bieten sich das Jakobshorn und die Madrieserhöhe an, wo der Schnee selten festgefahren ist.
Davos-Klosters hat aber weit mehr zu bieten als nur Skifahren. Es gibt 100 km Langlaufloipen, Snowboardrouten, eine 6 km lange Rodelbahn und sogar Hundeschlittenfahrten auf einem Gletscherplateau.
Die Infrastruktur ist erstklassig: moderne Lifte, WLAN auf den Gipfeln und Restaurants mit Spitzenköchen. Im Restaurant Weissfluh wird Fondue mit Blick auf 200 Gipfel serviert.
Am Nordufer des Genfersees, zwischen Lausanne und Vevey, verläuft einer der romantischsten Radwege der Schweiz – die Weinstraße (Route des Vignes). Sie ist nur 18 Kilometer lang, doch hinter jeder Kurve eröffnet sich ein neues Panorama: der See zu Fuß, die terrassenförmigen Weinberge zu Fuß und die Alpen am Horizont. Die Route führt durch Lavaux, ein UNESCO-Welterbe. Hier werden seit dem 11. Jahrhundert an steilen, von Steinmauern gestützten Hängen Weinreben angebaut. Diese Terrassen sind das Werk hunderter Generationen und stehen heute unter Naturschutz. Die Route ist nahezu eben, da sie einer alten Bahntrasse folgt. Das macht sie ideal für Familien, Touristen und alle, die eine gemütliche Radtour genießen möchten. Fahrräder können an den Stationen in Lausanne, Rivaz und Vevey gemietet werden. Unterwegs laden Weingüter zu einer Weinprobe ein. Besonders bekannt sind die Weißweinsorten Chasselas, Chardonnay und Merlot Blanc. Der Weinkeller von Domaine Bovy bietet sogar geführte Radtouren mit einem Winzer an.
Frühling und Herbst sind hier besonders reizvoll: Im Frühling blühen die Kirschbäume und Weinreben, im Herbst färbt sich das Laub golden und der Duft reifer Trauben liegt in der Luft. Im September findet ein Winzerfest statt, bei dem man junge Weine und Käsesorten verkosten kann.
Die Route führt durch die alten Dörfer Luthern, Rivaz und Saint-Sulpicen. Jedes Dorf hat einen Brunnen, eine Kirche und ein Café mit Terrasse und Seeblick. Saint-Sulpicen besitzt eine gut erhaltene mittelalterliche Burg, die heute ein Weinmuseum beherbergt.
Werbung
Im Schatten des berühmten Matterhorns, im Kanton Wallis, liegt einer der malerischsten Wanderwege der Schweiz: der Fünf-Seen-Weg (5-Seenweg). Die 9,8 km lange Route schlängelt sich durch Almwiesen, moosbewachsene Wälder und vorbei an fünf kristallklaren Bergseen, in deren Wasser die zerklüftete Silhouette des Matterhorns widergespiegelt wird.
Die Route beginnt an der Station Blauherd (2.571 m), die mit der Seilbahn von Zermatt aus erreichbar ist. Schon vom Startpunkt an bietet sich ein atemberaubendes Panorama: schneebedeckte Gipfel, grüne Hänge und eine Stille, die nur vom Rauschen des Windes und dem Läuten der Kuhglocken unterbrochen wird.
Der erste See, der Stellisee, ist der meistfotografierte. Morgens verwandelt sich seine spiegelglatte Oberfläche in einen perfekten Blickfang, auf dem das Matterhorn wie auf einer Postkarte erscheint. Künstler und Fotografen halten hier gerne an und warten auf die „goldene Stunde“.
Der Weg führt auf und ab und passiert dabei Grindjisee, Grüensee, Moosjisee und Leisee. Jeder See hat seinen eigenen Charakter: Einer ist tief und dunkel türkis, ein anderer flach und mit blühenden Seerosen bedeckt, und ein dritter ist wie ein alter Altar von Felsbrocken umgeben.
Werbung
