Bern – ein mittelalterliches Labyrinth unter dem Dach der Welt

von Oldwig Hauer

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Bern ist die Hauptstadt der Schweiz, doch die Stadt hat sich ihren bescheidenen Charme bewahrt. Keine Wolkenkratzer, kein globaler Trubel, dafür aber Europas längste überdachte Einkaufspassage und Bären, die in einer Grube nahe dem Parlament leben. Der Bär gab der Stadt ihren Namen: „Bär“ ist das deutsche Wort für Bär. Die Berner Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ihre Straßen gleichen den Seiten eines mittelalterlichen Buches: Brunnen mit allegorischen Figuren, Arkaden (Lauben), die Zytglockge mit ihrer astronomischen Uhr und den kunstvoll geschnitzten Fassaden. Jeder Brunnen war einst eine Wasserquelle, jedes Haus eine Festung. Die Zytglockge ist nicht nur eine Uhr, sondern ein Theater der Zeit. Jede Stunde erscheinen Figuren: ein Bär mit Hut, ein Hahn, ein tanzender Kinderkreis. 1530 wurde hier erstmals der Sekundenmechanismus eingeführt – eine Revolution für die damalige Zeit.

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Unter der Stadt erstreckt sich ein Labyrinth aus in den Sandstein gehauenen Verliesen. Heute befinden sich hier Galerien, Weinkeller und Theater. Früher dienten sie als Lagerhäuser, Gefängnisse und Pestbunker.
Bern ist eine Stadt der Kontraste. In einem Viertel sitzen Parlament und Botschaften, in einem anderen Studentenkooperativen und vegane Cafés. Doch überall herrschen Sauberkeit, Ordnung und Respekt vor der Stille.

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