Der Winter in der Schweiz ist keine Zeit des Schlafes, sondern eine Zeit des Lichts, der Wärme und des Staunens. Wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, feiern die Schweizer, um die Dunkelheit zu erhellen. Hier ist jedes Licht ein Symbol der Hoffnung, jede Glocke eine Erinnerung an Wärme. Das wichtigste Winterfest ist Weihnachten. Im Dezember findet in fast jeder Stadt ein Weihnachtsmarkt statt: in Zürich auf dem Sechseläutenplatz, in Basel der älteste des Landes (seit 1856) und in Luzern, mit Blick auf die Kapellbrücke, festlich beleuchtet. Weihnachtsmärkte bieten mehr als nur Souvenirs; sie bieten auch eine besondere Atmosphäre: heißen Glühwein, Biber, gegrillte Maronen und Live-Musik. In Bern findet der Markt unter freiem Himmel statt, und in Genf entlang der Uferpromenade mit einer Projektion auf den Jet de Haut. Im Tessin, dem italienischen Teil der Schweiz, wird Weihnachten anders gefeiert: Die Nacht vom 24. Dezember – La Vigilia – ist von besonderer Bedeutung. An diesem Abend versammeln sich die Familien um einen Tisch, an dem es Fisch statt Fleisch gibt. Und am 6. Januar (Epifania) bringt Befana, die gute Hexe, die Süßigkeiten in die Socken der Menschen steckt, die Geschenke.
In den Kantonen Uri, Schwyz und Glarus wird am 5. Dezember der Nikolaustag gefeiert. Kinder stellen ihre Stiefel vor die Tür und finden am Morgen Nüsse, Äpfel und Schokoladenfiguren darin. In manchen Dörfern erscheint Schwarzer Peter, der Gehilfe des Nikolaus, und erschreckt unartige Kinder.
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