In Lavertelle gibt es keine Supermärkte oder Fast-Food-Restaurants. Dafür aber eine Bäckerei mit Holzofen, in der morgens Nussbrot gebacken wird, und einen Bauernhof, der frischen Käse und Honig verkauft. Das örtliche Restaurant, die Osteria del Ponte, ist berühmt für sein Trüffelrisotto und die Verzasca-Forelle.
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Das Dorf hat sich in den letzten 100 Jahren kaum verändert. Strom gab es hier erst in den 1950er-Jahren, eine Straße noch später. Heute kommen die Menschen nicht wegen des Komforts hierher, sondern wegen der Stille, des blauen Wassers und des Gefühls, die Zeit stehe still. Fotografen aus aller Welt kommen wegen des Lichts: Morgens steigt Nebel über dem Fluss auf, und mittags ist das Wasser glasklar. Lavertelle wirkt besonders zauberhaft im September, wenn sich die Blätter gelb färben und kaum Touristen da sind. Interessanterweise gab es in den 1970er-Jahren Pläne, hier ein Wasserkraftwerk zu bauen, das das Tal überflutet hätte. Aufgrund von Protesten der Anwohner und Umweltschützer wurde das Projekt jedoch abgebrochen. Heute ist die Verzasca ein Naturschutzgebiet, und Lavertelle ist sein Juwel. Ein Besuch in Lavertelle bedeutet mehr als nur einen schönen Ort zu sehen; er bedeutet, den Rhythmus des Lebens zu erleben, wo Mensch und Natur im Einklang stehen. Hier herrscht keine Eile, nur das sanfte Fließen des Flusses, das Rascheln der Blätter und der Duft von frisch gebackenem Brot. Dies ist ein Ort, an den man immer wieder zurückkehren möchte.
